Der Familien-Name

bei Mechernich/Eifel — D

Weyer (865 "uilla uineri", dann 1200 Wiere und Wigere, 1500 Weiere) soll eine römische Gründung sein, wie man nach der Ableitung aus "vivarium>" (= Fischteich) vermutet. Ein im Süden des Stadtteils ergrabener römischer Gutshof mit Eisenschmelze und ein Brandgräberfeld der Spätzeit könnten diese Annahme belegen. Im Mittelalter hatten die Herren von Blankenheim von der Abtei Prüm "Wyere" zu Lehen. Ende des 18. Jh. gehörte der Ort mit seinem Dingstuhl zum kurkölnischen Amte Hardt.


Fotos: R. Weyer, 2006

Die Sage erzählt, dass die erste Kath. Pfarrkirche St. Cyriacus auf dem Grundstück eines zerstörten Heidentempels gebaut wurde. Dazu wird die abseitige Lage der Kirche auf einer Anhöhe über der Hügellandschaft Veranlassung gegeben haben. Heute stellt sich St. Cyriacus als eine spätgotische Hallenkirche (um 1500) mit eingezogenem romanischen Westturm vor.


Ortsschild auf der B 477, aus Ri. Nettersheim kommend

Der Bau ist das Ergebnis des Umbaus einer Basilika des 12. Jh. in zwei Abschnitten. Man betritt die Kirche durch die kreuzgewölbte Halle des 1788 von Meister A. Dollendorf restaurierten Turmes. Eine Mischung von Stern- und Netzgewölbefeldern überspannt das Mittelschiff. Stumpfbogige Arkaden öffnen sich zu den Seitenschiffen. Ein Tabernakelaltar (um 1800), bei dem sechs Säulen eine von Voluten getragene Krone stützen, bildet das Zentrum. Gleichgestaltet sind auch die Seitenaltäre. Der Taufstein aus Blaustein (16. Jh.) trägt ein farbig marmoriertes Becken. Mehrere Holzstatuen des 17/18. Jh. und fünf Rokokokartuschen mit den Emblemen der Wunden Christi, Stiftung einer Bruderschaft von 1650, beleben die Wände. Hier befindet sich auch der Grabstein des Hermann von Hambroich und seiner Gattin von 1614.

An die Burg in Weyer, die bis 1823 am Ortsausgang lag, erinnern nur noch Fundamente. In ihr saß zuerst ein gleichnamiges Geschlecht, ihm folgten andere Adelsfamilien, bis zuletzt die von Weichs (seit 1638) mit ihr belehnt waren. Die Fachwerkhäuser Jülicherend 7 und Am Pützend 21 verdienen in Weyer als Zeugen des 17. Jh. erhaltende Pflege.

aus: Heinz Firmenich: Stadt Mechernich, Rhein. Kunststätten Heft 235, 1980

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